Subjekte

Menschen können nur als Menschen sein, indem sie einander Subjekte sind.

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Zoogenese

Die Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts macht die Körpergröße der lebenden Komponenten der Biosphäre zum Auslesevorteil. Große Lebewesen können kleinere leichter überwältigen.
Die physikalisch bedingte Limitierung der Zellgröße führt zur Herausbildung der Vielzelligkeit. Vielzeller entstehen aus Zellkolonien von genetisch identischen Zellen, die durch mitotische Teilung aus einer Zelle hervorgehen.
Die Zellen bleiben auch im vielzelligen Organismus eigenständige Subjekte. Sie erhalten sich durch ihre Tätigkeit, die ihre Bedürfnisse befriedigt. Aus ihrer genetischen Identität folgt die Identität ihrer Bedürfnisse, die es den einzelnen Zellen ermöglicht, sich zum Gesamtsubjekt mit gemeinsamem Gegenstand zu formieren.
Dieses Zusammenleben identischer Subjekte im Vielzeller erfordert neue Komponenten ihrer funktionellen Ausstattung. Sie müssen fähig werden, ihre Tätigkeit mit Rücksicht auf das Gesamtsubjekt zu steuern.
Das erfolgt, indem die Teilsubjekte die Lebensäußerungen der anderen autonom als Nachrichten des Gesamtsubjekts interpretieren.
Das ermöglicht es ihnen, ihre Tätigkeiten zu steuern, idem sie anstelle externer Fernwirkungen von Gegenständen die Lebensäußerungen anderer Zellen setzen. Das ermöglicht es ihnen, ihre Tätigkeit mit den Tätigkeiten der anderen Zellen zu koordinieren. So macht sich jede Zelle zum Teilsubjekt und ihre Zellkolonie zum Gesamtsubjekt.
Diese Form der autonomen Interpretation von Lebensäußerungen anderer Subjekte erklärt die funktionelle Differenzierung der vielzelligen Organismen und die Herausbildung der Koordinierung der Tätigkeiten der Zellen. Das Gesamtsubjekt wird konstituiert, indem die individuellen Tätigkeiten der Zellen werden so zu Funktionen des Gesamtsubjekts umgestaltet werden.
Mit der Erfüllung seiner Funktion wird jedes Teilsubjekt zum identischen Repräsentanten des Gesamtsubjekts, das in seiner Tätigkeit zum Referenten des Gesamtsubjekts wird.

 




 

Weiterführende Links:
Kapitel als pdf-Datei: Theoretische Anthropologie Kapitel 3.pdf

Weiterführende Literatur:
 

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© Dr. G. Litsche 2006
Letzte Bearbeitung: 14.07.2012