Methodische Probleme
Übersicht
Erkenntnistheorie beschreibt gewöhnlich die Methoden, die andere
Wissenschaften bei der Bearbeitung ihrer Gegenstände anwenden. Die von ihr
angewandten Methoden bleiben meist unreflektiert. Ich will dagegen
versuchen, auch die Methoden, die ich bei der Lösung
erkenntnistheoretischer Probleme anwende, darzustellen und zu erörtern.
Der Leser soll bei jedem Fortschritt der Erkenntnis nachvollziehen können,
wie ich dahin komme.
Gegenständlichkeit der Erkenntnis:
Die Frage nach der Gegenständlichkeit der Erkenntnis ist eine der
grundlegenden Fragen der Erkenntnistheorie. In vielen Formulierungen
dieser Frage wird dabei die Kategorie der Erkenntnis einstellig gefasst,
nicht relativ. Sie meint dann: „Gibt es etwas, auf das man mit dem Finger
zeigen kann und das man immer und unter allen Bedingungen in unserem
Sprachraum ‚Erkenntnis‘ nennen kann?“ Es wird dabei unreflektiert
unterstellt, Erkenntnis ist etwas wie „Stein“ oder „Auto“. Es wird also
nicht die Möglichkeit erörtert, dass Erkenntnis etwas Relatives ist wir
Bewegung oder Mutter. Bewegung kommt Gegenständen nur relativ zu, in Bezug
auf andere Gegenstände, und Mutter ist ein Lebewesen nur in Bezug auf
andere Lebewesen, die Kinder.
Ebenso relativ ist Erkenntnis. Erkenntnis zu sein kommt psychischen
Bildern nur zu in Bezug auf etwas anderes, die Gegenstände der Erkenntnis.
Während die Relativität der Bewegung dieser intrinsisch ist, wir die
Relation des Mutterseins durch die Fortpflanzung hergestellt. Auch
psychische Bilder werden erst zu ihren Gegenständen in Beziehung gesetzt,
sie werden „vergegenständlicht“. Diese
Vergegenständlichung psychischer Bilder erfolgt in der
Tätigkeit von Subjekten.
Erkenntnis ist also nicht nur zweistellig, sondern mindestens dreistellig.
Erst die Tätigkeit bestimmt den gegenständlichen Inhalt der psychischen
Bilder. Erkenntnis ist also eine Beziehung von psychischen Bildern zu
Gegenständen in der Tätigkeit. (Mehr in Vorbereitung, vorhandenes:
und
)
Paradigmata und Erklärungsprinzipien
Mit der Entstehung der gesellschaftlichen Erkenntnis
vollzogen sich einschneidende Veränderungen der individuellen
menschlichen Psyche. Die individuellen psychischen Bilder werden mittels
der gesellschaftlichen Erkenntnis konstruiert und erhalten so bereits bei
der Konstruktion einen sozialen Inhalt. Die ideellen Bilder der
gesellschaftlichen Erkenntnis werden bereits bei der Konstruktion des
individuellen psychischen Bildes zu seiner bestimmenden Komponente. Die
gesellschaftliche Erkenntnis bildet so den Rahmen, in dem individuelle
Erkenntnis stattfinden kann, sie bildet den Erkenntnisraum der
individuellen Erkenntnis. (Mehr)
Zuschreibung
Das spezifisch menschliche Instrument der Erkenntnis ist das System der
sprachlichen und anderen Zeichen seiner Kultur, mit dem er sich ein
geordnetes Bild seiner Welt aneignet. Er versteht seine Welt in dem Maße,
in dem es ihm gelingt, die Gegenstände und Ereignisse dieser Welt, zu
denen er in tätige Beziehung tritt, in dieses Bild einzuordnen und dieses
Bild seiner Welt zuzuordnen. (Mehr)
Metaphern
Metapher und
wissenschaftliches Erklärungsprinzip scheinen völlig verschiedene Formen
des Denkens zu sein. Sieht man genauer hin, entdeckt man überraschende
Gemeinsamkeiten. (Mehr)