Subjekte Menschen können nur als Menschen sein, indem sie einander Subjekte sind. |
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Paradigma |
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MutabilitätGewöhnlich werden Mutationen als zufällige
Kopierfehler bei der Replikation des genetischen Materials bei der
Zellteilung interpretiert, die durch unterschiedliche Umwelteinwirkungen
(Mutagene) ausgelöst werden. Spontanmutationen werden eher als Ausnahmen
interpretiert. Dem widerspricht aber beispielsweise die empirisch
gesicherte Erkenntnis der Konstanz der Mutationsrate. Die von
Populationen oder Arten, die durch eine bestimmte Rate regelmäßig
auftretender Mutationen gekennzeichnet sind, legt die Annahme zumindest
nahe, dass diese Mutationsrate kein Fehler der Natur, sondern ein Ergebnis
von Selektion ist, das ebenso überlebensnotwendig ist wie alle anderen
stabilen Eigenschaften der Lebewesen. Bezieht man Überlegungen ein, welche
die natürliche Entstehung der Fähigkeit zum Autodesign dargestellt wurden
(),
dass die Rate "spontaner" Mutationen durch die Organisation der DNA-
Replikation bedingt ist und keiner Umwelteinflüsse bedarf. Diese These wird beispielsweise von Arber gestützt, der die Existenz von „Evolutionsgenen“ postuliert,
Über diese hypothetischen Gene führt er weiter aus. „Die hier umschriebenen Evolutionsgene lassen sich in zwei Klassen einordnen. Mitglieder der einen Klasse dienen zur Bildung von genetischen Varianten, wir nennen sie daher Variationsgeneratoren. Von der Aufgabe her muß ihre Aktivität ineffizient und von Fall zu Fall nichtreproduzierbar sein, sollen doch genetische Varianten nur selten entstehen und dabei jedesmal eine andere Stelle im Genom treffen. ... Eine andere Klasse von Evolutionsgenen hat zur Aufgabe, die Häufigkeit der Bildung von genetischen Varianten auf ein Niveau zu beschränken, das die Erhaltung der betroffenen Stämme und Arten von Lebewesen garantiert, aber gleichzeitig deren evolutionären Fortschritt ermöglicht. Es geht hier also um die Modulation der Mutationsfrequenz. Dazu dienen beispielsweise die erwähnten Reparatursysteme zur Begrenzung der Bildung lokaler Sequenzveränderungen oder die Restriktionsenzyme zur Limitierung der Aufnahme fremder DNASegmente.“ (S. 225) Die Mutabilität der lebenden Systeme gewährleistet so stets einen gewissen Anteil mutierter Individuen in der biotischen Phase. Dieser Anteil gewährleistet unabhängig von zufälligen Umwelteinwirkungen ihre genetische Variabilität. Die genetische Variabilität ist eine funktionelle Komponente lebender Systeme, welche die Evolution des überindividuellen Systems unter konstanten ebenso wie unter sich ändernden Umweltbedingungen gewährleistet. |
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Weiterführende Links: Wikipedia "Mutation", Literatur: Arber, Werner (2003): Über genetische Variationen , In Fischer, Ernst Peter; Wiegandt, Klaus, Hrsg. (2003): Evolution - Geschichte und Zukunft des Lebens, Fischer Taschenbuch Verlag GmbH, Frankfurt am Main, S. 216 bis 235 |
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© Dr. G. Litsche
2006
Letzte Bearbeitung:
23.03.2010