Beiträge zur Erkenntnistheorie

Nichts ist in unseren Sinnen, bevor es in unserem Verstand war.

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Terminologie
Subjekt - System - Information
Einführung

„Subjekt“, „System“ und "Information sind Termini, die nicht nur für die Theorie des Subjekts von grundlegender Bedeutung sind, sondern eine weit umfassendere Tragweite besitzen. Während der Terminus „System“ seinen Eingang in nahezu alle Wissenschaften über die Naturwissenschaften gefunden hat und auch aus der alltäglichen Umgangssprache nicht mehr wegzudenken ist, hat der Terminus „Subjekt“ seinen Ursprung in den Geisteswissenschaften. Auch dieser Terminus hat – wenn auch nicht so offensichtlich – Eingang in alle Wissenschaften und auch in unsere umgangssprachliche Erkenntnis gefunden. Die logische Unverträglichkeit beider Termini ist Ausdruck der bis heute andauernden Spaltung der Wissenschaften. Der Terminus "Information" erhielt seine wissenschaftliche Bedeutung aus der  Nachrichtentechnik, der heute auch seine umgangssprachliche Bedeutung bestimmt.

Diese deutschsprachige Alltagserkenntnis /1/, in die ja die grundlegenden und unstrittigen Erkenntnisse der Wissenschaften „irgendwie“ integriert sind, bildet den gedanklichen Ausgangspunkt der folgenden Überlegungen über die Begriffe "Subjekt", "System" und "Information". Die logische Unschärfe und die Verschwommenheit sowie die beachtliche individuelle Variabilität der umgangssprachlichen Erkenntnis nehme ich zunächst in Kauf.
Die Worte „System“ und „Subjekt“ bezeichnen zunächst reale (materielle) Objekte, die physikalisch beschrieben werden können, sie weisen z.B. eine Masse auf. Sie drücken Begriffe, (ideelle) Abbilder dieser realen Objekte aus. Die in diesen Worten ausgedrückten ideellen Abbilder sind können empirische oder theoretische Begriffe sein. Theoretische Begriffe sind ideelle Konstrukte, die in der Realität nicht existieren (sie haben keine Masse). In der wissenschaftlichen Erkenntnis dienen sie einerseits dem Aufbau eigenständiger, abstrakter, axiomatisierter Theorien, andererseits als abstrakte Schemata, die der Organisation und Gliederung der empirischen Erkenntnis dienen. Dann sind sie →Erklärungsprinzipien, die der Entwicklung von  →Gegenstands-beschreibungen dienen.
Der Term „x ist ein System“ kann folglich Unterschiedliches bedeuten. Er kann meinen, dass x Element einer realen Klasse von Systemen ist. In diesem Falle drückt „System“ den empirischen Begriff aus, das empirische Abbild dieser Klasse physikalischer Objekte, die "Systeme" genannt werden. Er kann aber auch meinen, dass x durch das Erklärungsprinzip „System“ zu erklären ist. In diesem Fall bezeichnet „System“ ein theoretisches Konstrukt, das dessen Referenzobjekt  vorgibt, wie x zu beschreiben ist. Was jeweils gemeint ist, kann in der Regel nur aus dem Kontext erschlossen werden.

Mit der Festlegung, dass auch das Wort "Subjekt" materielle, physikalisch beschreibbare Entitäten bezeichnet, grenze ich mich von Auffassungen ab, die mit diesem Wort ausschließlich geistige Entitäten bezeichnen und mehr oder weniger synonym mit Termini wie "Seele" oder "Psyche" verwendet werden. Diese Vorgehensweisen zementieren die logische und terminologische Unverträglichkeit natur- und geisteswissenschaftlicher Begrifflichkeiten, um deren Überwindung es mir gerade geht. (). Zugleich bezeichnet auch der Terminus Subjekt ein  Erklärungsprinzip, das durch ein theoretisches Referenzobjekt vorgibt, wie ein Objekt der Realität zu beschreiben ist.

Entsprechendes gilt für den Terminus „Information“. In der Umgangssprache wird das Wort „Information“ in zwei Bedeutungen verwendet. Es bezieht sich einmal auf die Eigenschaft von Objekten, eine bestimmte Gestalt zu besitzen, die es uns erlaubt, Wissen zu gewinnen (z.B. eine Fährte oder ein Vogelruf). Zum anderen meint "Information" bestimmtes Wissen, das wir in sprachlicher oder anderer Form (den Informsationsträgern) besitzen und weiter geben können.

In ihrer umgangssprachlichen Form sind diese Begriffe noch nicht als Ausgangsbegriffe axiomatisierter Theorien geeignet. Auf den folgenden Seiten sollen sie so weiter entwickelt werden, dass sie für diesen Zweck geeignet sind.
Dabei habe ich die Anforderungen der Erkenntnistheorie besonders im Auge. Sie bildet eines der "Scharniere", die Naturwissenschaften und Geisteswissenschaften miteinander verbinden und soll im Zentrum dieses Projekts stehen.

 

Alte Texte:
Theorieund Empirie
Das Aufsteigen ...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiterführende Links:
Weiterführende Links:
Erklärungsprinzipien
Das Aufseigen vom Abstrakten zum Konkreten
Zwei Kulturen - zwei Sprachen (Blog-Beitrag)

Weiterführende Literatur:

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© Dr. G. Litsche 2010
Letzte Bearbeitung: 21.10.2012