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Die aktive Membran
Das stabile Bläschen hat
bereits eine der Eigenschaften, die Subjekte kennzeichnen: es ist thermodynamisch
autonom. Diese Bestimmung bedeutet nicht, dass die Gesetze der Thermodynamik
des Gleichgewichts nicht mehr gelten.
Die Autonomie des Bläschens erfordert zwei unabhängig voneinander
verlaufende thermodynamische, Prozesse, die strukturell so miteinander so
gekoppelt sind, dass sie zwei thermodynamische Phasen miteinander verbinden.
Abbildung 1: Aktive Membran
Die Membran ist selbst eine Phase. Sie verbindet zwei andere Phasen
miteinander. Ihre besondere Zustandsgröße ist die Durchlässigkeit (Ø).
Membranen können
- undurchlässig Ø=0 Porengröße < kleinstes Teilchen
- durchlässig, Ø=1 Porengröße >
größtes Teilchen
- selektiv 0< Ø <1
Eine Membran mit aktiven Poren, die Substanzen entgegengesetzt dem
Diffusionsgradienten transportieren, kann mit den Zustandsgrößen der
Thermodynamik nicht definiert werden. Ich nenne sie aktive Membran.Zustandsgrößen einer aktiven
Membran sind:
- Funktion: überwundener Gradient
hier: Diffusionsgradient
- Stärke: Größe der stabilen Entropiedifferenz
- Effektivität (E): Energieverbrauch pro Mol
transportierter
Substanz
- Leistung (L): Transportierte Stoffmenge pro Zeit
Die Energie dieses Prozesses stammt aus den Energieträgern der Umgebung, die
den exergonen Teilprozess auslösen. Das Ungleichgewicht wird also durch die
Umgebung aufrecht erhalten, die auf das Bläschen einwirkt und dieses so
erhält. Die Autonomie des stabilen Bläschens wird folglich durch die
Umgebung bewirkt. Es ist eine passive Autonomie. Das stabile Bläschen erhält
sich nicht, es wird erhalten.
Zur Beschreibung des Bläschens ist die Existenzzeit die entscheidende
Zustandsgröße. Es ist die Zeit, in welcher es zu keiner Entropieänderung
(∆S=0) kommt. Sie
berechnet sich aus der inneren Energie für die Funktion der aktiven Membran nutzbaren inneren
Energie des Systems und aus Effektivität und Leistung der aktiven Membran.
Diese Zustandsgröße ist also eine relative Größe, die dem Bläschen
nur in Bezug auf eine Zustandsgröße des Urozeans zukommt.
Die Existenzzeit des stabilen Bläschens ist zgleich eine endliche Größe, die durch die Menge der nutzbaren
inneren Energie des Systems "Urozean" limitiert ist. Sobald diese den
kritischen Punkt erreicht hat, zerfallen die stabilen Bläschen und der
Urozean geht in seinen "ewigen" Gleichgewichtszustand über.
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