Subjekte

Menschen können nur als Menschen sein, indem sie einander Subjekte sind.

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Methodisches: Theorie und Empirie

"Aktive Pore", "aktive Membran" und "stabiles Bläschen" sind rein theoretische Konstrukte. Sie sind in der konstruierten Form bisher in keiner empirischen Untersuchung nachgewiesen worden.
Die über diese Konstrukte formulierten Aussagen sind folglich  Postulate, die zur Entwicklung einer hypothetisch-deduktiven Theorie der Entstehung lebender Systeme erforderlich sind. Bei der weiteren Entwicklung der Theorie übernehmen  sie die Funktion von Axiomen.
Sie sind aus den Axiomen der Thermodynamik abgeleitet worden, können jedoch mit deren Mitteln nicht bewiesen werden. Die Gesetze der Thermodynamik sind Gesetze des Gleichgewichts oder dessen Herstellung. Die Gesetze der stabilen Bläschen sind dagegen Gesetze eines stabilen Ungleichgewichts und liegen damit außerhalb des Gültigkeitsbereichs der klassischen Thermodynamik.
Diese Situation ist ähnlich der in der Mathematik der natürlichen Zahlen. Die Operation "3 - 4" kann im Bereich der natürlichen Zahlen zwar formuliert, nicht aber gelöst werden. Dazu ist ein neuer Zahlenbereich mit eigenen Axiomen erforderlich. Ein ähnlicher Weg muss auch bei der theoretischen Rekonstruktion der Biogenese beschritten werden.
Mit den lebenden Zellen gibt es nun Objekte, die empirisch untersucht werden können. Sie besitzen in den Proteinen auch die postulierten funktionellen Komponenten. Diese sind jedoch biogen, und das zu lösende Problem ist die Frage, ob solche Komponenten auf natürlichem Wege auch abiogen, durch "Urzeugung" entstehen können. Das ist empirisch erst dann bewiesen, wenn beispielsweise konzentrierte Bläschen mit aktiven Poren experimentell erzeugt werden können. Bis dahin bleiben diese Axiome als hypothetische Postulate auch weiter die Spielwiese des Kreationismus.

Sytemtheoretisch ist es irrelevant, ob es materielle Systeme mit den theoretisch konstruierten Eigenschaften gibt.  Ich konstruiere Elemente mit Eigenschaften, die das zu konstruierende System funktionsfähig machen würden. Dafür ist es nicht erforderlich, dass es die Elemente und das System auch tatsächlich gibt.
Ein solches Konstrukt kann verifiziert werden, indem ein materielles Modell gebaut wird oder indem experimentell nachgewiesen wird, dass es ein natürliches System mit den konstruierten Eigenschaften tatsächlich gibt. Es ist evident, dass die dargestellten Konstrukte verifizierbar sind.
Theoretisch zulässig bleiben sie Axiome, solange sie widerspruchsfrei und mit den vorhandenen empirischen Daten verträglich sind. Ob sie zweckmäßig sind, hängt davon ab, ob sie es zulassen, weitere verifizierbare und verifizierte Aussagen  abzuleiten.
Damit das möglich ist, müssen sie einer empirisch zugänglichen Realität zugeordnet werden. das kann gegenwärtig nur das irdische Leben sein, dass auf der Grundlage von Eiweißen verläuft. Für die weiter theoretische Rekonstruktion ist es gleichgültig, ob ein stabiles Bläschen auf natürlichem Wege spontan entstanden ist oder auf außernatürlichem Wege geschaffen wurde. Theoretisch bedeutsam ist, ob dieses Konstrukt als Ausgangspunkt für die Entstehung lebender Systeme geeignet ist.
Im Unterschied zu anderen theoretischen Konzepten geht dieses nicht davon aus, dass dazu mehrere  Schritte gleichzeitig erforderlich sind. Es genügt jeweils nur ein Schritt, auf dem der nächste aufbaut. Ich habe gezeigt, dass auf diesem Weg ausgehend von stabilen Bläschen schrittweise lebende Subjekte und schließlich auch die Menschen entstehen können.

 

 

 

 

Weiterführende Links:
Axiomatische Methode, Axiomatische Theorie

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© Dr. G. Litsche 2006
Letzte Bearbeitung: 08.03.2011